DAS ERLAUBTE UND DAS VERBOTENE -AL-HALAAL  WAL-HARAAM

DAS ERLAUBTE - Al-Halaal

Wasser

Obst und Gemüse

Fleisch und Fisch

Studieren und Forschen

DAS VERBOTENE - AL - HARAAM

Töten

Ehebrechen

Stehlen

Lügen

Missachten der Eltern

Das Trinken von Alkohol wurde im Qur’an eindeutig verboten.

Schweinefleisch

DAS ERLAUBTE UND DAS VERBOTENE -AL-HALAAL
WAL-HARAAM

Das Leben bietet uns zahlreiche, natürliche Köstlichkeiten.  In dem Moment, wo die ersten beauftragten Menschen Adam (a.s.) und Hawwa' (r.a.) sich auf der Erde befanden, war alles für sie bereit: natürliches Essen und natürliches Trinken.  Die frische, saubere Natur wurde ihnen zur Verfügung gestellt, um darauf zu leben, um ihr reichhaltiges Angebot zu genießen.  Der körperlich aus Erde erschaffene Mensch hatte die besten Voraussetzungen auf der Erde gefunden, seine menschlichen Bedürfnisse zu stillen.  Frische Luft, reines Wasser, kostbares Obst und geschmackvolles Gemüse usw.

Das Erscheinen des Menschen hatte auf die Welt etwas noch nie Gesehenes gebracht, nämlich bewusst zu handeln.  Der Mensch unterscheidet sich von den anderen Geschöpfen durch das Bewusstsein.  Der bewusste, vernünftige, sich beherrschende Mensch hat mit der Religion bzw. mit Halaal (=Erlaubtem) und Haraam (=Verbotenem) zu tun.  Wie wir schon erwähnt haben, waren die ersten Menschen Adam (a.s.) und seine Frau Hawwa (=Eva) (r.a.) beauftragt, das Erlaubte zu tun und das Verbotene zu unterlassen.  Die Geschichte des Erlaubten und Verbotenen hängt mit der Schöpfungsgeschichte des Menschen zusammen.  Daher wollen wir uns die Schöpfungsgeschichte des Menschen in Erinnerung rufen:

Als Allah (s.t.) den Engeln sagte, dass Er den Menschen aus Erde erschaffen und ihn als Seinen Halifah (=Stellvertreter) auf die Erde schicken wollte, sagten die Engel: "0 unser Herr!  Wir loben und preisen Dich.  Warum willst Du denjenigen erschaffen, der auf der Erde das Blut fließen lassen wird?" Allah sagte: "Ich weiß, was ihr nicht wisst." (AI-Baqarah 2:30)

Allah erschuf Adam (a.s.) aus der Erde und befahl den Engeln, sich vor Adam zu verbeugen.  Alle Engel verbeugten sich gleich, außer Iblis, dem Teufel.  Allah fragte Iblis: "Warum hast du dich geweigert, dich vor Adam niederzuwerfen?" Iblis behauptete, dass er besser als Adam (a.s.) sei, dass Allah Adam aus Erde, den Teufel aus Feuer erschaffen habe.  Da sagte Allah dem Teufel: "Hinaus mit dir aus dem Paradies!  Wahrlich, du bist einer der Gedemütigten." Der Teufel flüchtete und sagte: "Gib mir eine Frist bis zum Tage der Auferstehung." Allah sagte: "Wahrlich, dir ward eine Frist gegeben. (Al-Araaf  7:12-15)

Nachdem Allah (s.t.) Adam (a.s.) und seine Frau Hawwa' erschaffen hatte, ließ Er sie im Paradies leben.  Das Paradies war das erste Geschenk Allahs an Adam (a.s.) und seine Frau.  Das, was wir als göttliche Belohnung betrachten und zu erreichen hoffen, wurde durch Allahs Gnade unseren Urgroßahnen von Anfang an gegeben.  Alles war erlaubt, nämlich nach Herzenslust essen, trinken und unbeschwert die Zeit im Paradies genießen.  Nur durften sie sich einem bestimmten Baum nicht nähern.  Das war ihnen verboten.

Der Teufel, der die erste Sünde begangen hatte, verwirrte Adam (a.s.) und Hawwa' (r.a). Sie näherten sich dem verbotenen Baum und aßen seine Früchte.  Sie mussten die Konsequenzen tragen.  Allah (s.t.) schickte sie in die Welt fort.  Sie baten Allah um Seine Verzeihung, und Allah hat ihnen vergeben.

Der Teufel, der es abgelehnt hatte, sich vor Adam (a.s.) niederzuwerfen, hat in der Schöpfungsgeschichte die erste Sünde begangen. Er hat Allahs Befehl nicht gehorcht und behauptet, dass er besser als Adam (a.s.) sei.  Nachher hat Allah dem Teufel verboten, noch länger in Seiner Gegenwart zu weilen, und ihn weggeschickt.  Er erlaubte ihm, bis zum Ende der Weltzeit zu leben, und stellte ihm frei, seine bösen Gedanken zu verbreiten.  Es ist zu beachten, dass Allah (s.t.) die Bitte des Teufels auch angenommen hat.  Denn Er ist der Schöpfer aller Geschöpfe, und man darf Ihn nicht fragen, warum Er dieses oder jenes gemacht habe.  Er ist souverän in Seinem Handeln, oder mit dem Ausdruck des Qur’an:

"Er wird nicht befragt nach dem, was Er tut bzw. wie Er handelt."(Al-Anbiyaa 21.23)

Im Paradies, das in den offenbarten Büchern ausführlich beschrieben wird, bestand das einzige Verbot darin, sich dem verbotenen Baum zu nähern.  Die Menschen, bzw.  Adam und Hawwa', waren im Paradies so frei, dass sie alles unternehmen und alles tun durften, was sie sich wünschten.  Ihre Freiheit sollte auch ihre Grenzen haben.  Es war ihnen verboten, einen einzigen Baum im Paradies zu berühren; das war das einzige Verbot Allahs für Adam und Hawwa, bzw. für die Menschen.

Ein Beispiel aus unserem Leben könnte das veranschaulichen: Es ist unstatthaft, zu einer Gartenparty eingeladen zu sein und sich nicht als Gast zu verhalten, sondern die Gastgeberrolle zu spielen. An einer Einladung teilzunehmen, bringt eine Menge Verpflichtungen mit sich: den Einladungstermin berücksichtigen, sich sorgfältig kleiden, mit den eingeladenen Gästen höflich sprechen usw.  Als Mensch auf der Erde Gast zu sein, bringt auch eine Menge Aufgaben und. einige Verbote mit sich.  Wenn wir es so sagen dürfen, dann ist in diesem Fall Allah, der Erhabene, unser Schöpfer und Gebieter, Gastgeber und Besitzer, Allah, dem wir unser Dasein verdanken.  Wir können unsere geistige, innere Aufmerksamkeit Allah, dem Erhabenen, in zweifacher Weise ausdrucken: Seinen Geboten gehorchen, Seine Verbote beachten.

Unsere bestimmten Pflichten im Islam werden wir in den nächsten Kapiteln kennen lernen.  Nun wollen wir uns mit dem Erlaubten und Verbotenen im Islam beschäftigen.

DAS ERLAUBTE - Al-Halaal

Die Handlungen, die wir Muslime durchfuhren dürfen, heißen Halaal (=erlaubt).  Alle nützlichen, guten, sauberen, reinen und gesunden Dinge sind Halaal (erlaubt): essen, trinken, schlafen, heiraten, reisen usw.  Im Qur’an heißt es:

"Heute sind euch die guten Dinge erlaubt worden. (Al-Maaidah 5.5)

Gemäß dem Qur’an wurde alles, was auf der Erde ist, zu Gunsten der Menschen erschaffen.

"Er ist es, der für euch alles auf Erden erschaffen hat." (Al-Baqarah 2:29)

Nach dieser Ayat ist also grundsätzlich und generell fast alles Halaal (=erlaubt).  Alle erlaubten Dinge vollständig aufzuzählen ist unmöglich.

"Und wenn ihr die Gnadenerweisungen von Allah aufzähltet, ihr könntet sie nicht berechnen." (Ibraahiim 14:34)

In einem Kapitel des Qur’an finden wir nacheinander 31 mal wiederholt folgendende Ayat:

"Und welche von den Wohltaten eures Herrn würdet ihr beide leugnen?" (Ar-Rahmaan 55:13)

Aber um zu zeigen, wie umfassend das Erlaubte ist, nennen wir einige Beispiele und fangen mit dem Stichwort Wasser an:

Wasser

Wir dürfen das Wasser trinken und benutzen.  Unser Körper besteht zu 70 % aus Wasser.  Alles was essbar und trinkbar ist, hat mit ihm zu tun.  Folgende Ayat drücken die unersetzbare Rolle des Wassers für Lebewesen am besten aus:

"Und wir schufen alles Lebendige aus dem Wasser." (Al- Anbiyaa 21:30)

21.30)                                                                         "Sag: Was meint ihr, wenn euer Wasser eines Morgens versickert wäre, wer könnte euch Quellwasser bringen?" (Al- Mulk  67:30)

Die Rolle des Wassers in unserem islamischen Alltagsleben ist groß.  Die islamische rituelle Reinheit ist die erste Voraussetzung aller Gottesdienste.  Gottesdienst bedeutet, sich ehrerbietig an Allah zu wenden.  Es ist unerlaubt, ohne sich nach islamischen Vorschriften gewaschen zu haben, einen Gottesdienst zu erfüllen.  Andererseits ist das Wasser ein unerlässliches Mittel für Hygiene und Sauberkeit.

Drei Viertel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt.  Allah, der Erhabene, hat uns in seiner Gnade das Wasser gegeben.  Es liegt an uns, das Wasser vernünftig zu nutzen und nicht zu verschmutzen.  Meeresprodukte sind uns erlaubt.

Obst und Gemüse

Unsere Erde ist, wie alle bis zur heutigen Zeit gemachten Entdeckungen und Forschungen zeigen, der einzige Planet, auf dem es möglich ist, Ackerbau zu betreiben.  Wahrscheinlich wurde noch kein Buch geschrieben, in dem die zahllosen Obst- und Gemüsesorten aufgelistet sind.  Diese unzählbaren und kostbaren Arten von Obst und Gemüse sind erlaubt (=Halaal).  Es gibt auch keine einzige Ausnahme.  Jede von ihnen hat ihr eigenes Aussehen und einen wunderbaren Geschmack.  Im Qur’an heißt es:

"Und Er sandte vom Himmel herab Wasser und brachte dadurch zu eurem Unterhalt die Früchte hervor." (Al-Baqarah 2:22)

Den Jahreszeiten entsprechend werden sie nacheinander reif und kommen auf den Esstisch.  Es liegt an uns, davon nach Herzenslust zu essen, ohne jedoch den Anteil der Armen zu vergessen sowie Allah, dem Erhabenen, zu danken.

Fleisch und Fisch

Im allgemeinen sind alle essbaren und hochwertigen Arten von Fleisch und fast alle Fischarten erlaubt.  Rind, Schaf, Ziege, Kamel, Geflügel und Wild, tausende verschiedene Arten von Fisch, von denen jede ihren eigenen Geschmack und Nährwert hat.  Sie sind mehr als wir brauchen.  Im Qur’an heißt es:

"Erlaubt ist euch das Wild des Meeres und seine Speise." (Al-Maaidah 5.96)

'Und Er ist es, der das Meer bereit gestellt hat, damit ihr daraus frisches Fleisch esst." (AI-Nahl 16:14)

Raubtiere und Raubvögel sind nicht erlaubt.  Es ist strengste Vorschrift, den Namen Allahs auszurufen, bevor wir ein Tier schlachten.  Das bedeutet, dass wir nur im Namen Allahs und Seinem Befehle gehorchend das Leben eines von Allah, dem Einzigen, erschaffenen Tieres beenden dürfen.

Studieren und Forschen

Lernen, Studieren, Forschen sind Fähigkeiten, die nur der Mensch hat.  Er ist in allen Bereichen des Lebens lernfähig.  Der erste Mensch bzw. Adam (a.s.) bewies seine Lernfähigkeit in der Ewigkeit den Engeln gegenüber.

Immer wenn es um Lernen und Lehren geht, erinnern wir uns der erstoffenbarten Ayat im Qur’an

"Lies im Namen deines Erhalters, der erschuf.  Er erschuf den Menschen aus einer Keimzelle.  Lies, und dein Erhalter ist der Edelmütigste, der durch die Feder gelehrt hat.  Er hat den Menschen gelehrt, was er nicht gewusst hat." (Al-Alaq 96:1-5)

Nach dem Wortlaut dieser Ayat sind Lernen und Forschen nicht nur erlaubt (=Halaal), sondern auch Pflicht.  Lernen, studieren und forschen soll der Mensch, um die Feinheit der Schöpfung zu entdecken und dadurch den richtigen religiösen Glauben zu vervollständigen. Wie wir gesagt haben, ist es fast unmöglich, die vom Islam erlaubten Dinge und Handlungen zu zählen.  Kurz gesagt, alles außer dem, was im Qur’an und im Hadis verboten ist, ist Halaal (=erlaubt).  In diesem Zusammenhang wollen wir uns an die Ayat erinnern:

"0 ihr Gläubigen.  Verbietet euch nicht die guten Dinge, welche Allah für euch erlaubt hat, und begeht keine Übertretung.  Wahrlich, Allah liebt die Übertreter nicht." (Al-Maaidah 5:87)

DAS VERBOTENE - AL - HARAAM

Die Dinge und Tätigkeiten, die von Allah, dem Erhabenen, absolut und eindeutig verboten sind, heißen Haraam.  Wer ein Haraam begeht, zieht eine bittere Strafe im Jenseits auf sich.  Der allmächtige und allwissende Schöpfer, der uns zahllose Dinge und Handlungen erlaubt hat, hat uns auch bestimmte Dinge und Handlungen verboten.

Haraam ist für das menschliche Leben notwendig, und so ist es auch in Bezug auf Adam (a.s.) und Hawwa' (r.a.) im Paradies gewesen.  Allah, der Erhabene, hat zu jedem Ding das entsprechende Gegenteil erschaffen: Tag und Nacht, Weiß und Schwarz, Sommer und Winter, Halaal und Haraam

Haraam ist eine Grenze zwischen dem Schöpfer und dem Diener. Der Gläubige ist im wesentlichen frei, sein Leben nach seinen Wünschen zu führen. Aber diese Freiheit ist keine absolute Freiheit.  Wenn es um das Interesse von anderen geht, endet die eigene Freiheit, und dort beginnt die Freiheit der Betreffenden.  Das Beeinträchtigen des berechtigten Interesses der Mitmenschen bzw. aller Geschöpfe wurde verboten.  Das wurde mit Nachdruck im Qur’an und im Hadis als Haraam bezeichnet.

Nur Allah, der Erhabene, ist berechtigt, Dinge zu erlauben oder zu verbieten, weil Er alles erschaffen hat.  Etwas, was Allah verboten hat, zu erlauben, ist die größte Sünde.  Er ist allmächtig, allwissend und allerbarmend.  Er hat alles nach Seinem absoluten Willen und in Harmonie erschaffen.

"Du siehst keine Disharmonie in der Schöpfung des Allgütigen." (Al-Mulk  67:3)

Um diese Harmonie zu schützen, hat Er den Menschen aufgefordert, Seinen Befehlen zu gehorchen und Seine Verbote zu beachten.  Harmonie im eigenen persönlichen Leben, Harmonie im gemeinschaftlichen Leben, sowie Harmonie im geistigen Leben.  Alles, was diese von Allah gesetzte Harmonie stört, wurde von Allah verboten: töten, lügen, stehlen, ehebrechen, Alkohol trinken, Schweinefleisch essen, die Eltern missachten, Glücksspiel spielen usw.

Allah, der Erhabene, beschützt unser geistiges und körperliches Leben durch Seine Allwissenheit vor gewissen Schäden.  Die als Haraam bezeichneten Dinge schaden entweder unmittelbar oder mittelbar unserer Gesundheit.  Die Ordnung in Familie und Gesellschaft hängt mit dem geistigen und körperlichen Fit sein des Individuums zusammen.

Die erlaubten Dinge ermöglichen uns, ein würdiges, gerechtes Leben ohne Mangel zu führen.  Verbotene Dinge sind für das Leben überflüssig.

Wir Muslime gehorchen den Befehlen von Allah und beachten Seine Verbote aus unserer festen Überzeugung heraus.  Wir wissen genau, dass der erhabene Schöpfer uns Gelegenheiten schenkt, um uns Seine Zufriedenheit erreichen zu lassen.  Die verbotenen Dinge gehören doch zu solchen Gelegenheiten, denn immer, wenn wir Gläubige uns von den verbotenen Dingen abwenden, nähern wir uns Schritt für Schritt der Zufriedenheit Allahs.  Daher spielen die Verbote wie auch die Gebote Allahs eine sehr positive Rolle in unserem geistigen Leben.

Folgende Dinge werden im Qur’an und im Hadis als große Sünden bezeichnet: töten, ehebrechen, stehlen, lügen, die Eltern missachten, die Geschöpfe von Allah misshandeln, Alkohol trinken, Schweinefleisch essen usw.

Töten

Das Leben ist eines der wichtigsten Geschenke von Allah für uns, so wie auch der Glaube ein großes Geschenk ist.

Niemand außer Allah ist in der Lage, Leben zu erschaffen und das Leben eines Lebewesens zu beenden.  Das Leben zu beenden, obliegt Allah allein.  Jede Art von Töten ist Haraam.  Sowohl der Qur’an als auch die Ahadit haben sehr ausführlich und bestimmt darauf hingewiesen, dass niemand einen Diener von Allah ungerecht töten darf.  Allah (s.t.) sagte im Qur’an:

"Wer eine Seele ermordet, außer als Vergeltung einer Mordtat oder einer Verderbnis auf der Welt, der sei, als ob er alle Menschen ermordet habe.  Und wer eine Seele rettet, der sei, als ob er alle Menschen gerettet habe." (AI-Maaiidah 5:32)

Von Abdullaah b. Amr b. al-Aasch.); Allahs Gesandter (s.a.s.) sagte:

"Bei Allah, dem Erhabenen, in dessen Hand meine Seele ist, Töten eines Gläubigen ist bei Allah noch schwerer als die Zerstörung der Welt." (Nasaaii, Tahriim: 2)

Wer einen Diener Allahs absichtlich tötet, zieht die bitterste Strafe sowohl im Diesseits als auch im Jenseits auf sich.

Von Abuu Hurayrah (r.a.); Allahs Gesandter (S.a.s.) sagte:

"Wer sich aufhängt, hängt sich in der Hölle auf; wer sich mit dem Messer ermordet, ermordet sich in der Hölle." (Buhaarii, Dschanaaiz: 84)

Ehebrechen

Die Begriffe Ehe, Ehemann/Ehefrau, Eheschließung usw. betreffen eine wichtige Seite des menschlichen Lebens.  Ehe kommt nur in der menschlichen Gemeinschaft vor.  Die Vögel und die übrigen Lebewesen paaren sich, um Junge zu zeugen.  Allah hat uns den Weg gezeigt, wie wir uns vermehren können: die Heirat.  Im Islam sind alle außerehelichen Beziehungen Haraam.  Nicht nur Ehebruch, sondern auch disziplinloses Leben, wo die Gefahr bestünde, Sünden zu begehen, sind Haraam.

Von Abu Hurayrah (r.a.); Allahs Gesandter (s.a.s.) sagte:

"Der Ehebrecher bricht beim Ehebruch die Ehe nicht als Gläubiger; der Trinker trinkt den Wein nicht als Gläubiger; und der Dieb stiehlt beim Diebstahl nicht als Gläubiger."(Buhaarii, Aschribah: 1)

Stehlen

Wie Töten und Ehebrechen passt das Stehlen nicht zur menschlichen Würde.  In der islamischen Religion sind die Menschen aufgefordert, einander zu helfen und die Armen zu unterstützen. Der Islam gibt die Maßstäbe, die jedem Menschen ein würdiges Leben ermöglichen.  Derjenige, der einem anderen etwas stiehlt, dient damit dem eigenen "Ich" und lässt den Betroffenen in Unruhe zurück.  Menschliche und islamische Würde sprechen dagegen, dass einer aus seinen egoistischen Interessen das Leben eines anderen stört.  In der freien Natur nehmen Tiere und Insekten den Nahrungsanteil von anderen weg, um sich selbst und ihre Jungen vor dem Verhungern zu retten.  In einer menschlichen Gemeinschaft darf man nicht tolerieren, dass nach tierischer Art und Weise Besitz von Mitmenschen gestohlen wird.

Lügen

Sowohl im Qur’an wie auch im Hadis wurde das Lügen eindeutig und streng verboten.

Von Abdullaah b. Masuud (r.a.); Allahs Gesandter (s.a.s.) sagte:

"Ihr Muslime, haltet Euch vom Lügen fern.  Denn das Lügen führt zur Unsittlichkeit, und Unsittlichkeit zur Hölle." (Muslim, Birr: 105)

Es verdirbt die Aufrichtigkeit und Glaubwürdigkeit des Gläubigen. Die Wahrheit muss immer und auf jeden Fall gesagt werden.  Wenn jemand aus irgendeinem Grund die Wahrheit verschweigt und die Unwahrheit sagt, so beleidigt er dadurch seine menschliche und islamische Würde.  Hätte der Angesprochene nicht bemerkt, dass jener lügt, merkt es doch der Lügner selbst.  Der allmächtige und allwissende Schöpfer weiß alles.  Deswegen verliert der Lügner seine Würde bei Allah, dem Erhabenen.  Nach islamischer Religion gibt es drei Situationen, in welchen die Wahrheit verschwiegen werden darf-

Ø      Ø      Im Krieg gegen Feinde der Religion.

Ø      Ø      In einer islamischen Gemeinde, um zwei zerstrittene Muslime zu versöhnen.

Ø      Ø      Wenn es um die Ehescheidung geht, um eine Scheidung zu vermeiden.

Missachten der Eltern

Der Islam verlangt von den Gläubigen, zwei Hauptaufgaben zu erfüllen:

Ø      Ø      Allah, den erhabenen Schöpfer des Universums zu verehren und nur Ihn anzubeten.

Ø      Ø      Alle Geschöpfe von Allah barmherzig zu behandeln.

Auf der obersten Stufe des barmherzigen Handelns der Geschöpfe liegt die Betreuung der Eltern.  Wir Muslime müssen unseren Eltern so aufrichtige und aufmerksame Betreuung zukommen lassen, wie sie uns barmherzig und liebevoll betreut haben, als wir neu geboren waren und als sie uns aufzogen.  Daher ist das Missachten der Eltern eine der großen Sünden im Islam.  Wer vor seinen Eltern keinen Respekt hat, der hat vor niemandem Respekt und wird mit niemandem in Frieden leben.  Andererseits dürfen wir von unseren Kindern nur dann Höflichkeit erwarten, wenn wir gegen unsere Eltern höflich sind. (siehe: 6.1.4)

Das Trinken von Alkohol wurde im Qur’an eindeutig verboten.

"0 ihr Gläubigen!  Wahrlich, der Wein, das Losspiel, die Opfersteine und die Lospfeile sind Schmutz aus den Satanstaten.  Vermeidet     es! Vielleicht werdet ihr damit das Wohlergehen erreichen."  (AI-Maaiidah 5:90)

Das Herstellen, das Trinken sowie der Handel mit Alkohol sind Haraam.  Alkohol schadet sowohl dem Geist als auch dem Körper.  Alle wissenschaftlichen, religiösen und gesellschaftlichen Untersuchungen sowie internationale soziale Hilfsorganisationen sprechen sich gegen den Alkohol aus.  In den meisten Fällen ist es unmöglich, die von Alkohol verursachten Schäden zu beseitigen bzw. zu verbessern.  Achtzig Prozent der Verkehrsunfälle lassen sich auf die Einwirkung von Alkohol zurückführen.  Jahr für Jahr kommen taufende Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben.  Alkohol mindert die Arbeits- und Entscheidungsfähigkeit.  Es gibt lebenswichtige Bereiche, wo man überhaupt nicht in einem berauschten Zustand irgend etwas ausfahren kann und darf. im Spital, in der Schule, am Lenkrad eines Autos usw.  Und der Alkohol hindert uns an der Verrichtung unserer islamischen fünfmaligen Gebete.

"O ihr Gläubigen!  Nähert euch nicht berauscht dem Gebet bis ihr wisst, was ihr sagt."(An-Nisaaa 4:43)

Allein der letzte Grund ist ausreichend dafür, dass wir uns vom Alkohol fernhalten müssen. Außerdem mahnte der Gesandte Allahs uns folgendermaßen:

Von Abu d-Darda' (r.a.), der sagte: Mein Freund (s.a.s.) riet mir: "Trinke den Wein nicht, denn der Wein ist der Schlüssel zu allen bösen Dinge." (Ibn Maadschah, Aschribah: 30)

Schweinefleisch

Der Qur’an verbietet genau wie die Thora das Schweinefleisch.

"Doch hat Er euch das Fleisch verendeter Tiere, Schweinefleisch und das, worüber ein anderer als Allah beim Schlachten ausgerufen worden ist, verboten." (AI-Nahl 16:115)

Es wurde seit tausenden Jahren festgestellt, dass das Schweinefleisch schädlich ist.  Außerdem besteht keine Notwendigkeit, trotz der eindeutigen Bestimmungen der offenbarten Bücher, dieses Tier als Nahrungsquelle zu verwenden, reichen doch die erlaubten Fleisch-, Fisch- und Vogelsorten aus, um die Menschheit zu ernähren.

Textquelle:MEIN LEBEN FÜR DEN ISLAM 1 / RELIGIONSLEHRBUCH  / Verfasser:Baki Bilgin

IslamischeGlaubensgerneinschaft in Österreich/Wien 1995

 

Schweinefleisch und Gesundheit Ein allgemeinverständlicher Vortrag von Dr. med. Hans  Heinrich Reckeweg