Der Glaube an Allahs Gesandten

         
Der Glaube an die Propheten (Gottesgesandten)

Die Propheten werden im Koran mit unterschiedlichen Begriffen bezeichnet: nabî bezeichnet den Propheten, insbesondere den, der auch eine offenbarte Schrift erhält, rasûl - der Gesandte

Die Grundlagen der Prophetenschaft, die allen Propheten gemeinsam sind, sind die folgenden:

1. Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit (Sidq)
2. Vertrauenswürdigkeit Amanah)
3. Klugheit und Scharfsinn (Fatanah)
4. Sündlosigkeit (Ismah)
5. Die Fähigkeit zur Vermittlung der göttlichen Botschaft (Tablig)

Die Prophetenschaft ist dem Islam zufolge der höchste Rang, die höchste Ehre, die es gibt. Sie beweist die Überlegenheit des inneren Wesens eines Menschen im Vergleich zu anderen Menschen.

Ein Prophet ist ein ganz normaler Mensch, der aber ein besonderes Verhältnis zu Gott hat und dessen Gedanken und dessen Handeln von Gott inspiriert sind.

" Ich sage euch nicht, dass ich die Schätze Allahs besitze und ich kenne auch nicht das        Verborgene. Und ich sage auch nicht zu euch: "Ich bin wahrlich ein Engel.". [A1-AnAm; 6:50]

Zusätzlich zur Übermittlung der Botschaft Gottes haben die Propheten dem Menschen auch ein gewisses Maß an Wissen über Gott und Seine Namen und Eigenschaften gebracht.

Ihre erste Aufgabe bestand darin, die Realität dieses Lebens, seinen wahren Zweck und seine Bedeutung zu lehren.

" Sprich: "O ihr Menschen! Ich bin wahrlich der Gesandte Allahs für euch alle - Desjenigen, Dem die Herrschaft über Himmel und Erde gehört. Es gibt keine Gottheit außer Ihm. Er ist es, Der Leben gibt und sterben lässt. So glaubt an Allah und an Seinen Gesandten - an den des Lesens und Schreibens unkundigen Propheten, - der an Allah und Seine Worte glaubt. So folgt ihm, damit ihr rechtgeleitet sein möget." [Al-Araf; 7:158]

Da Gott jenseits jeder menschlichen Wahrnehmung und jedes Verständnisses steht, fiel es den Propheten zu, solange sie ihre Aufgabe wahrnahmen, die gehorsamsten, sorgfältigsten, bewusstesten und selbstbeherrschtesten Menschen zu sein.

" O ihr Nachkommen derer, die Wir mit Noah (in der Arche) getragen haben! Er war wahrlich ein dankbarer Diener." [Al-Isra; 17:3]

Wenn es durch die Propheten keine klaren Aussagen über den Schöpfer, den Allmächtigen, Alwissenden, der die ganze Schöpfung vom kleinen Atom bis hin zum größten Sternennebel beherrscht, aufrecht erhält und liebevoll für sie sorgt, gegeben hätte, dann wäre es für den Menschen niemals möglich gewesen, über Gott richtig und angemessen zu denken oder zu sprechen.

" Segenreich ist Der, Der Unterscheidung herabgesandt hat zu Seinem Diener, auf dass sie eine Ermahnung sei für alle Welten." [Al-Furqan; 25:1]

Vom ersten Menschen, dem Propheten Adam, bis zum letzten Propheten Muhammed wurden in einer Überlieferung zufolge 124 000, nach anderen Aussagen 224 000 Propheten herabgesandt. Nur 28 von ihnen sind im Quran namentlich erwähnt (in Klammern die im Deutschen gebräuchlichen Namen):

"Es sind Gesandte, von denen Wir dir bereits berichtet haben, und Gesandte, von denen Wir dir nicht berichtet haben (...)" (Al-Nisa; 4:164).

1) Adem (Adam)
2) Idris (Henoch)
3) Nuh (Noah)
4) Hud (Heber)
5) Salih (Methusalem)
6) Ibrahim (Abraham)
7) Lut (Lot)
8) Ismail (Ismael)
9) Ishak (Isaak)
10) Yaqub (Jakob)
11) Yusuf (Josef)
12) Shuaib (Jethro)
13) Harun (Aaron)
14) Musa (Moses)
15) Davud (David)
16) Suleiman (Salomon)
17) Ayyub (Hiob)
18) Yunus (Jonas)
19) Ilyas (Elias)
20) Alyasa (Elisa)
21) Dhul-Kifl (Jesaja)
22) Zakariyya (Zacharias)
23) Yahya (Johannes)
24) Isa (Jesus)
25) Muhammed
26) Uzair*
27) Luqman*
28) Dhul-Qarnain*
 
*Ob diese Gesandte Gottes oder „nur“ sehr rechtschaffende Menschen sind, ist umstritten.