Im Namen
Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
Reise nach Mekka
Haj & Umra
Das Wichtigste über Umra & Hadsch
„...
und vollzieht Hadsch und Umra, um Allahs willen..." (2:196)
Der Besuch der Heiligen Stätten des Islam
ist jedem Muslim, Mann wie Frau, aufgetragen und die Wallfahrt ( Hadsch )
einmal im Leben zu verrichten, wenn man dazu imstande ist, gehört zu den
fünf Grundpflichten des Islam.
UMRA UND
HADSCH
Es gibt zwei Arten des Besuchs der Heiligen Stätten des Islam:
-
Umra ist der Besuch des Hauses Allahs in
der Stadt Mekka. Dieser Besuch kann zu jeder beliebigen Jahreszeit
verrichtet werden, auch zusammen mit Hadsch.
-
Hadsch ist die sogenannte "große"
Wallfahrt zum Hause Allahs und der Besuch der übrigen Heiligen Stätten in
der Umgebung von Mekka. Hadsch kann nur zu ganz bestimmten Tagen, einmal
im Jahr, verrichtet werden, mit oder ohne Umra.
VORAUSSETZUNGEN
Wer die Wallfahrt verrichten will, muss
- Muslim sein
- erwachsen sein ( Minderjährige dürfen
mitreisen, müssen aber als Erwachsene ihre Pflicht erfüllen )
- zurechnungsfähig und frei sein
- gesundheitlich imstande sein ( z.B. nicht
andauernd körperbehindert )
- finanziell imstande und schuldenfrei sein
- seine Familie während seiner Abwesenheit
ausreichend versorgen
- reisen, ohne betteln zu müssen
- auf sicherem Weg reisen ( z.B. nicht bei
Kriegsgefahr )
ein gültiges Testament hinterlassen
- ( als Frau ) nicht ohne mahram reisen (
nach manchen möglich, wenn zusammen mit mehreren zuverlässigen Frauen )
- ( als Frau ) nicht in der idda (
Wartezeit nach Scheidung oder Tod des Gatten ) sein.
DREI ARTEN DES HADSCH
Es gibt drei Arten, den hadsch zu
verrichten:
1. Hadsch tamattu‘ die Üblichste
Man verrichtet Umra und Hadsch, wobei man
dazwischen den ihram ablegt und jeweils getrennt die Nija ( Absicht ) faßt.
Dabei gilt noch:
- man kommt von außerhalb Mekkas
- die Umra wird zuerst verrichtet
- die Umra muß in den " Monaten des Hadsch
" verrichtet werden
- nach der Umra kürzt man die Haare und
legt den ihram ab
- am Opferfest wird ein Tieropfer fällig.
Wer dazu nicht imstande ist, fastet 3 Tage vor dem 10. Dsu-l-hidscha u. 7
Tage nach dem 13. Dsu-l-hidscha, insgesamt 10 Tage.
2. Hadsch qiran : Man verrichtet
umra und hadsch mit einem ihram und einer nija, ohne zwischendurch den ihram
abzulegen unter Bedingungen.
3. Hadsch ifrad : Man verrichtet nur
hadsch, allein mit der nija für hadsch. Ein Tieropfer ist nicht fällig. Die
umra kann man nach dem hadsch verrichten.
MONATE
DES HADSCH
Schawwal (10. Monat des islamischen
Kalenders, nach dem Fastemnonat Ramadan beginnend ), Dsu-I-qa-ida ( 11.
Monat ) und die ersten zehn Tage des Dsu-l-hidscha ( 12. Monat ).
Mit dem Hadsch kann man also frühestens am
1. Schawwal beginnen.
Die Umra ist zu jeder
Jahreszeit möglich.
DER HARAM SCHARIF
Seit der Zeit des Propheten
Ibrahim ( Allah friede auf ihm ) liegt Mekka in einem Heiligen Gebiet (
Haram Scharif ), mit Grenzen zwischen ca. 5 und 15 km von Mekka entfernt. In
diesem Gebiet darf man nicht jagen, nicht Holz schlagen, nicht Pflanzen
ausreissen oder abschneiden. Das Gebiet außerhalb der Grenzen heißt Al
– Hill .
Wer aus dem Hill kommt, muß sich, um den
Haram zu betreten, im Weihezustand
( ihram ) befinden. Nichtmuslime dürfen
nicht in den Haram Scharif kommen.
GRENZEN ( miqat )
Der Prophet Muhammad ( Allahs Segen und
Friede auf ihm ) selbst hat die folgenden Orte bestimmt, an denen die
Wallfahrer, von außerhalb kommend, sich in den Weihezustand ( ihram )
begeben:
-
aus Richtung Madina
kommend in Dsu-l- Khulaifa ( Abyar Ali )
- aus Richtung Syrien
kommend in Al- Dschuh‘fa
-
aus Richtung Nadschd
kommend in Qarn Al-Manazil
-
aus Richtung Iraq
kommend in Dhat lrq
- aus Richtung
Yemen kommend in Yalamlam.
Wer auf dem Landweg reist, richte sich
hiernach. Aus Europa kommt man heutzutage aber meist mit dem Flugzeug.
Die Grenze ( miqat ) für den ihram müßte dabei die Verlängerung der Linie
von Al-Dschuhfa ( bei Rabigh am Roten Meer ) sein, die man beim Anflug
auf Jedda passiert. Deshalb verfährt man wie folgt:
die Vorbereitungen zum ihram trifft man
unmittelbar vor der Abreise
- die ihram-Kleidung legt man vor dem
Abflug an, spätestens bei der letzten Zwischenlandung vor Jedda ( wobei man
darüber noch andere Kleidung, z.B. einen Mantel, tragen kann )
- die Absicht ( Nija ) faßt man, bevor man
die miqat-Linie überfliegt ( und legt ggf. die übrige Kleidung ab ). Im
allgemeinen wird der Zeitpunkt von den Piloten für die Wallfahrer angesagt.
Wer innerhalb des Haram Scharif ansässig
ist, macht ihram für Umra an der Grenze zum Haram Scharif, ihram für Hadsch
aber zu Hause. Wer innerhalb der Grenzen der miqat, aber außerhalb des Haram
Scharif ansässig ist, macht ihram spätestens an der Grenze zum Haram Scharif.
IHRAM
Ihram ist der Weihezustand, in den man
sich begibt, um Umra oder Hadsch zu verrichten. Wer ihram hat, heißt Muhrim.
1.
Die Reinigung
Zunächst nimm ein Duschbad ( Ghusl ), und
wenn das nicht möglich ist, verrichte wudhu. Das Schneiden der Nägel ist
erwünscht, ebenso das Kürzen des Schnurrbartes, das Entfernen der Haare
unter den Achseln und im Schambereich, sowie das Parfümieren des Körpers (
aber nicht der Kleidung ).
2. Bekleidung
Männer tragen im ihram zwei weiße
undurchsichtige Tücher die keine Nähte aufweisen dürfen. Hüfttuch ( Isar )
bindet man um den Unterleib. Es bedeckt den Körper von über dem Nabel bis zu
den Waden. Binde es so, daß es selbst bei schnellem Gehen nicht verrutscht
und immer, auch beim Sitzen, die Blöße bedeckt.
Notfalls kannst Du einen
Gürtel oder eine Sicherheitsnadel zuhilfe nehmen.
Das Schultertuch ( Ridaa )
wird über beide Schultern gelegt und kann vor der Brust offen bleiben oder
ineinander gesteckt werden. Außer diesen beiden Tüchern trägt man keine
anderen Kleidungsstücke. ( auch keine Unterwäsche ).
Für die Füße benutzt man
ungenähtes Schuhwerk, bei dem die Knöchel und die obere Hälfte des Spanns
freibleiben.
Frauen tragen im ihram die übliche
islamische Kleidung die den Körper verhüllt. Das Gesicht darf im ihram
keinesfalls bedeckt, Handschuhe dürfen nicht getragen werden. Kleidung,
die auffällig ist, soll man nicht verwenden, auch keine Kleidung, die zuvor
parfümiert wurde.
Beachte, Als Muhrim ist Dir im
Weihezustand verwehrt :
- Bedecken des Gesichtes, bei Männern auch
Bedecken des Kopfes
- Haare schneiden, rasieren oder
anderweitig entfernen
- Nägel kürzen.
- Parfüm verwenden ( auch parfümierte Seife
od. Taschentücher soll man vermeiden)
- Schimpfen, Streiten und Kämpfen
- Verlobungs-, Hochzeitsfeiern, Gespräche
über sexuelle Dinge.
- sexuelle Annährung, Geschlechtsverkehr
- Tiere jagen, auch dabei
behilflich sein,töten jeglicher Lebewesen ( außer in Gefahr, sowie
Schlachten).
Es
ist nicht untersagt, daß Du Dich
- im Schatten aufhältst
- einen Sonnenschirm benutzt.
- Deine ihram-Kleidung wäschst oder auch
gegen saubere wechselst
- Dich mit Wasser wäschst.
- Dich zur Abkühlung mit Wasser abduschst
- Eine Verletzung verbindest.
3. Das Gebet
Nach dem Anlegen der ihram-Bekleidung
verrichtet man ein Gebet mit 2 rakat. In der ersten raka liest man die Suren
Al-fatiha (1) und Al-kafirun (109), in der zweiten raka die Suren Al-fatiha
(1) und Al-ichlas (112).
4. Die Nija
Nach diesem Gebet faßt man die nija (
Absicht ) für Umra oder Hadsch.
5. Die Talbija
Anschließend spricht man das besondere
Gebet für die Wallfahrt, das sonst zu keiner anderen Gelegenheit verwendet
wird. Es heißt talbija , das Befolgen, gemeint ist das Befolgen der
Aufforderung Allahs zur Wallfahrt ) und lautet:
labbaik, allahumma, labbaik
= Hier bin ich, 0 Allah, hier bin ich
Labbaika, la scharika laka
labbaik = Hier bin ich, Du hast
keinen Mitgott, hier bin ich
innal-hamda , wa-nimata laka
= Alles Lob, Und alle Huld sind Dein
wa-l-mulk, la scharika lak
= und alle Herrschaft., Du hat
keinen Mittgott.
Dieses Gebet bringt zum Ausdruck, daß Du
allein um Allahs willen gekommen bist, nur, um Ihn zu verherrlichen und Ihn
anzubeten. Die talbija spricht man jeweils dreimal hintereinander, Männer
mit lauter Stimme, Frauen leise oder unhörbar.
Die talbija spricht man nun weiterhin auf
der übrigen Wegstrecke, bis man den Schwarzen Stein der Kaaba erreicht hat,
besonders aber bei folgenden Gelegen-heiten:
beim Besteigen oder Herabsteigen von einer
Anhöhe, beim Wechsel der Tageszeiten ( Morgen, Abend ), bei der Begegnung
mit anderen Wallfahrem u.nach den Gebeten.
ANKUNFT
IN MEKKA
Bei der Ankunft in Mekka kann man ein
entsprechendes Bittgebet sprechen. Die talbija soll man nicht vergessen.
GANG ZUR
MOSCHEE
In Mekka begibt man sich zunächst zu seiner
Unterkunft, wo man sein Gepäck deponiert und Wudhu erneuert. Dann geht man
zur Al - Haram "Heiligen Moschee" Unterwegs spricht man wieder talbija.
Die Moschee betritt man mit dem rechten Fuß
zuerst und spricht das dazu gehörige Bittgebet:
„ Allahumma anta assalam wa
minka assalam tabarakta yasal Dschalali wal ikram “
Beim Erblicken der Kaaba im Innenhof der
Moschee sagt man:
Allahu akbar, la ilaha illa
Ilah,
Allah ist am größten, es gibt keinen Gott
außer Allah.
Wenn Du wegen der Reise noch irgendwelche
Pflichtgebete nicht verrichtet hast, tust Du dies jetzt in der Moschee,
bevor Du direkt zur Kaaba gehst und mit der Umschreitung ( Tawaf ) beginnst.
TAWAF
Die Umschreitung [ beste Form des
Gottesdienstes in Mekka ] besteht aus sieben Umrundungen ( 1x heißt Schaut
).
Beim ersten tawaf ( Ankunftstawaf ) verrichten Männer die ersten drei
Umrundungen im Schnellgehen ( harwala oder raml ), mit Schulterbewegung.
Dazu wird vor Beginn des tawaf das Schultertuch des ihram so unter der
rechten Achsel durchgeführt, daß die rechte Schulter frei u. die linke
Schulter bedeckt ist.
Nach der dritten Schaut geht
man in normalem Tempo und bedeckt wieder beide Schultern mit dem
Schultertuch.
Ansonsten wird der Tawaf wie folgt
verrichtet:
I.
Ausgangspunkt
Stelle Dich, daß der Schwarze Stein
unmittelbar rechts von Dir befindet. Er ist in der Ecke der Kaaba
eingelassen, an der sich immer die größte Menschenmenge befindet. Auf dem
Marmorboden ist heutzutage auch eine schwarze Linie gezogen, die zum
Schwarzen Stein hinführt.
II.
Nija
Nun fasse die Absicht zum Tawaf und gehe
gleich darauf nach rechts, bis Du dem Schwarzen Stein direkt gegenüber
stehst.
III.
Istilam
Direkt gegenüber dem Schwarzen Stein
sagst:
bismillah allahu akbar
= Im Namen Allahs, Allah ist am größten.
Dann küsse den Schwarzen
Stein. Wenn es nicht möglich ist, genügt es, ihn mit der rechten Hand, oder
notfalls mit einem Stock zu berühren, oder sogar aus weiterer Entfernung die
rechte Hand ausgestreckt zu heben und die obigen Worte zu sprechen. Sich
gewaltsam Zugang zu verschaffen, zu stoßen und zu drängen, ist nicht
statthaft und verdirbt den Tawaf. Die beste Zeit, zum Schwarzen Stein zu
gelangen, ist meist etwa ein bis zwei Stunden vor Mitternacht.
IV.
Die Umrundung
Nun gehe nach rechts und
ordne Dich in den Strom der übrigen Gläubigen ein, die Kaaba zu umrunden.
V.
Die jemenitische Ecke
Nach dem Vorbeigehen an der halbrunden
Mauer gehst Du an der dritten Kaaba-Wand entlang, die mit der "
jemenitischen Ecke " endet.
Den Stein an dieser Ecke berührst Du mit
beiden Handflächen. Sie wird nicht geküßt. Du sagst auch hier: "bismillah
allahu akbar". Wenn das Gedränge zu
groß ist, gehst Du weiter. Unterbrich nicht den Tawaf wegen des Steines.
Während Du von hier an der vierten Kaaba-Wand entlang bis zum Schwarzen
Stein gehst, sprichst ( und wiederholst ) Du das Bittgebet aus dem Quran:
"Rabbana aatina fi dunja
hassanatan wa fil-aachirati hassanatan wa qina adsaba-naar = Unser Herr, gib uns in der
Welt Gutes u. im Jenseits Gutes u. schütze uns vor der Strafe des Feuers."
Dies ist eines der ganz wenigen Bittgebete,
das der Prophet Muhammad ( Allahs Segen und Friede auf ihm ) für den Tawaf
vorgesehen hat.
VI.
Die nächsten Umrundungen
Gegenüber dem Schwarzen Stein angekommen,
machst Du erneut istilam, wie bei ersten Mal. Kannst Du den Schwarzen Stein
nicht erreichen, streckst Du deine Hand zu ihm gerichtet in Gesichtshöhe aus
und sagst dabei wieder die obigen Worte. Damit beginnt die zweite Umrundung
( 2.Schaut ), die ansonsten wie die erste ausgeführt wird. Auch die
folgenden Umrundungen sind diesen gleich.
VII.
Abschluß
Ein Tawaf besteht aus sieben
solchen Umrundungen. Es ist sunna, die siebte auch mit istilam zu beenden,
wenn man danach sa'i ( d.h. Lauf zwischen Safa und Marwa ) macht.
Beachte noch:
- nach dem ersten istilam sagt man keine
talbija mehr
- zum Tawaf ist Reinheit
erforderlich. Frauen, die Blutungen haben, holen den Tawaf später nach
- Tawaf ist die beste ibada –
Gottesdienstes - in Mekka und wird deshalb auch außerhalb von Umra und
Hadsch verrichtet
- wenn die Gebetzeit kommt,
unterbricht man den Tawaf und setzt ihn nach dem verrichteten Gebet fort
- sprechen beim Tawaf ist nicht untersagt,
doch spreche man nur Gutes.
- ist man unsicher, wieviel Umrundungen man
gemacht hat, geht man von der kleineren Zahl aus.
GEBET
NACH TAWAF
Nach jedem Tawaf gehst Du zum
Maqam Ibrahim,
der Stätte Abrahams. Unterwegs, sagst Du die Worte aus dem Koran:
wattachidsu min maqami
Ibrahima musalla,
und nehmt die Stätte Abrahams als
Gebetsplatz
Der maqam Ibrahim steht in einiger
Entfernung von der Kaaba-Wand mit der Tür. Am maqam Ibrahim stellst Du Dich
möglichst so , daß der maqam unmittelbar vor Dir ist. Bei großem Andrang
kannst Du auch an anderen nahegelegenen Stellen oder überall sonst in der
Moschee beten. Verrichte nun hier ein Gebet mit zwei rakat. In der ersten
rakat sprichst Du die Suren Al-fatiha (1) und Al-kafirum (109), in der
zweiten raka die Suren Al-fatiha (1) und Al-ichlas (112). Während
Sonnenaufgang, der Mittagszeit und Sonnenuntergang verrichtet man dieses
Gebet (wie alle übrigen Gebete) nicht, sondern schiebt es auf.
ZAMZAM – Brunnen
Nach den zwei rakat des Tawaf gehst Du, um
von der Quelle Zamzam zu trinken. Stelle Dich dabei in Richtung der Kaba und
trinke, bis Du satt bist . Sprich dabei ein Bittgebet.
Du kannst auch den Kopf
und den erhitzten Körper mit dem Wasser leicht befeuchten und abkühlen.
Die Quelle Zamzam ist
heutzutage nur unterirdisch zugänglich, wobei es für Männer und Frauen
separate Eingänge gibt.
MULTASAM – Tor des Allahs
Hauses
Den Teil der Kaaba-Wand zwischen dem
Schwarzen Stein und der Tür nennt man multasam (Ort des Anhaftens). Dorthin
begibst Du Dich nach dem Trinken am Brunnen Zamzam. Manche halten es für
besser, gleich nach dem tawaf, noch vor den zwei rakat am maqäm Ibrahim
hierher zu kommen. Bei großem Gedränge kannst Du auch in weiterer Entfernung
davor stehen und so Dein Bittgebet sprechen. Wenn dies Dein erster tawaf
war, gehst Du noch einmal zum Schwarzen Stein und machst istilam.
SA`i
Sa`i ist das Laufen zwischen den beiden
Hügeln Safa und Marwa, wird nach
dem tawaf verrichtet. Dazu verläßt Du den
Innenhof der Moschee durch
das Safa-Tor , das etwa gegenüber dem
Schwarzen Stein Liegt. Heutzutage zeigt ein dort an der Moscheewand
befestigtes blaues Licht den Weg zum Hügel Safa.
Unterwegs sagst Du den
Quranvers:
Inna safa wa-l-marwata min scha'airi-Ilah
fa man hadscha-l- baita au-wi'tamara fa-la dschuna- ha alaihi aj-jattawwafa
bihima wa man tatauwa‘a chairan fa-innaIla-ha schaakirun aliim
Safa und Marwa gehören zu den heiligen
Stätten Allahs, und wer zum Hause die Wallfahrt macht oder die Umra, so ist
auf ihm keine Sünde, daß er zwischen ihnen läuft, und wer freiwillig Gutes
tut, so ist Allah dankend, wissend. (2:158)
-
Nija
Unten beim Hügel Safa, der heutzutage, wie
auch Marwa und die gesamte Wegstrecke, überbaut ist, faßt Du die nija für
sa'i.
-
Safa - Hügel
Nun steige nach oben auf den Hügel, von
dessen Fels noch ein Stück sichtbar ist (aber nicht unbedingt ganz auf die
Spitze). Stelle Dich so auf, daß Du in Richtung der Kaaba schaust, von der
Du ein kleines Stück zwischen den Säulen und Bögen der Moschee sehen kannst.
Nun hebe die Hände, wie beim Bittgebet, und sage laut : allahu akbar la
ilaha illa Ilah, Allah ist am größten, es gibt keinen Gott außer Allah.
Danach sprich Dein eigenes Bittgebet.
Beeile Dich nicht, sondern nimm Dir viel Zeit. Wiederhole die Worte, jeweils
mit allahu akbar beginnend, insgesamt dreimal. Dann steige vom Hügel Safa
herab und mache Dich auf den Weg nach Marwa. Sprich dabei Bittgebete.
-
Die grünen Säulen
Auf der Wegstrecke, näher an Safa als an
Marwa, liegt die frühere Talsohle, deren Anfang und Ende durch grüne Säulen
und heutzutage auch durch grüne Lichter gekennzeichnet ist. Zwischen den
beiden grünen Säulen gehen die Männer im Laufschritt, die übrige Wegstrecke
in gewöhnlichem Tempo. Sprich unterwegs Bittgebete.
-
Marwa
Nun gehe weiter, bis Du auf
den Hügel Marwa gelangst. Dort stelle Dich, wie auf Safa, in Richtung der
Kaaba, hebe die Hände wie beim Bittgebet und spreche, ebenfalls dreimal, was
Du auch auf Safa gesprochen hast.
-
Sieben Runden
Auf Marwa angekommen, hast Du eine Runde
vollendet. Die Entfernung zwischen Safa und Marwa beträgt übrigens 395 m.
Nun beginne Deine zweite Runde in Richtung Safa. Zwischen den grünen Säulen
gilt wieder Laufschritt für Männer Auf Safa angekommen, hast Du die zweite
Runde vollendet. Verhalte Dich nun wie beim ersten Mal. Verrichte insgesamt
sieben Runden. Die siebte endet auf dem Hügel Marwa. Damit ist der sa'i
beendet.
-
Haare kürzen und ihram ablegen
Nach dem sa'i läßt Du das Kopfhaar kürzen.
Männer sollen möglichst den Kopf rasieren oder das Haar sehr kurz schneiden,
wenn anschließend Hadsch verrichtet wird. Nur eine Strähne abzuschneiden
genügt nicht. Frauen schneiden wenigstens eine Strähne ab, kürzen aber
besser alle Haare ein wenig. Damit ist der ihram der Umra aufgehoben und die
Umra beendet.
Beachte noch:
- wer die Absicht zum Hadsch qiran gefaßt
hat, darf nach dem sa'i nicht die Haare kürzen und nicht den ihram ablegen
- Sa'i braucht bei qiran nur
einmal durchgeführt werden, entweder nach dem tawaf der Umra, oder mit dem
tawaf der Hadsch
- Reinheit ist zum sa'i wünschenswert, aber
nicht unbedingt erforderlich.
- Sprechen beim sa‘i ist nicht verboten,
aber man spreche nur Gutes
- sa'i, im Gegensatz zum tawaf, wird nie
außerhalb von Umra oder Hadsch verrichtet.
DIE TAGE DES
HADSCH
7. Tag des Dsu-l-hidscha : Nach dem
Mittagsgebet wird in der Moschee in Mekka mit einer Ansprache der Hadsch
noch einmal erläutert.
8. Tag des Dsu-l-hidscha : Dieser Tag
heißt "Tag von Arafat". Nach Sonnenaufgang begeben sich die Wallfahrer von
Mina nach Arafat, wo der wuquf verrichtet wird. Unterwegs spricht man viel
talbija und Bittgebete.
WUQUF IN ARAFAT
Das Gebiet von Arafat liegt außerhalb des
Haram Scharif. Es ist eine weite Ebene, in der sich der Dschabal al-rahma
(Berg der Barmherzigkeit) befindet.
Außerdem sind in den Tagen des Hadsch dort
zahllose Zelte für die Wallfahrer aufgestellt. Wuquf, das Stehen ( vor Allah
) in Arafat, ist neben ihram und tawaf einer der unverzichtbaren
Bestandteile des Hadsch. Der Prophet Muhammad (s) hat gesagt: "Hadsch
ist Arafat".
Der eigentliche wuquf beginnt nach
Eintreten der Mittagszeit.
1) Gebet in Arafat
In Arafat wird zur Zeit des Mittagsgebetes
in der Moschee Namira das Mittagsgebet zusammen mit dem Nachmittagsgebet,
mit einem adsan und zwei iqama verrichtet, jedes Gebet mit nur 2 raka.
2) Wuquf
Nach dem Gebet beginnt der eigentliche
wuquf. Dazu mußt Du die Moschee verlassen. Sie gehört nicht zu Arafat. Halte
Dich nahe beim Dschabal arrah-ma ( aber nicht auf ihm ) auf
und wende Dich in Richtung Mekka.
Man verbringt den ganzen Nachmittag mit
persönlichem Bittgebet, Quranlesen und talbija, und enthält sich aller
bedeutungsloser Reden und Handlungen. Der wuquf endet bei Sonnenuntergang.
10. Dsul-hidscha
Dieser Tag heißt "Tag des Opferns ", das
Opferfest. Nach Sonnenuntergang brechen alle von Arafat auf und begeben sich
nach Musdalifa. Unterwegs spricht man wieder talbija und Bittgebete.
MUSDALIFA
I. Gebet
In Musdalifa angekommen, wird zuerst
gebetet. Man verrichtet, zur ischa-Zeit, das Abend- und Nachtgebet zusammen
mit adsan und iqama, das Nachtgebet nur mit 2 raka.
II. Steine sammeln
Im Tal von Musdalifa sammelt man 70 kleine
etwa bohnengroße Steine auf, die man in den nächsten Tagen in Mina benötigt.
Wer nur bis zum 12. Dsu-l-hidscha in Mina bleibt, braucht nur 49 Steine.
III. Verbringen der Nacht
Die Nacht verbringst Du in
Musdalifa auf freiem Feld, möglichst mit viel Bittgebet. Das Morgengebet des
10. Dsu-l-hidscha wird sehr früh verrichtet. Dann wartet man noch bis zum
Sonnenaufgang in Musdalifa u. spricht wiederum talbija und Bittgebete.
IV. Aufbruch nach Mina
Unmittelbar vor Sonnenaufgang brechen die
Wallfahrer nach Mina auf.
MINA
In Mina verbringen die Wallfahrer den
größten Teil ihrer Zeit.
Am 10. Dsu-l-hidscha kommt man dort
vormittags an und vollzieht so bald als möglich die folgenden Verrichtungen:
1.
Das Steinigen
An diesem Tage wird nur die sog. große
Säule ( al -dschamra al-kubra ) aufgesucht, die am weitesten von Musdalifa
entfernt und am nächsten zu Mekka liegt.
Stelle Dich in nicht zu großer Entfernung
vor der Säule auf, möglichst so, daß Mekka links und Mina rechts
von Dir liegt. Dann nimm einen der in
Musdalifa gesammelten Steine, am besten mit der rechten Hand, und wirf ihn
mit den Worten: Allahu
akbar -
auf die Säule.
Dies geschieht insgesamt
sieben Mal nacheinander. Das Steinigen soll von unten her geschehen. Noch
vor dem ersten Wurf hört man mit der talbija auf, die man seit Anlegen des
ihram immer wieder gesprochen hat.
2.
Das Opfern
Nach dem Steinigen schlachtet man ein
gesundes Opfertier ( oder läßt es in seinem Namen schlachten). Das geschieht
an besonderen Schlachtplätzen und in Schlachthöfen am Rande von Mina. Ein
Schaf od. eine Ziege ( wenigstens ein Jahr alt ) genügt für eine Person.
Sieben Personen können sich eine Kuh ( wenigstens zwei Jahre alt ) oder ein
Kamel ( wenigstens fünf Jahre alt ) teilen. Das Opfertier wird mit den
Worten: Bismillahi
allahu akbar,
Im Namen Allahs, Allah
ist am größten.
Geschlachtet. Wenigstens ein Drittel des
Fleisches ist an die Armen zu verteilen. Das Opfern kannst Du auch bis 13.
Dsu-l-hidscha vornehmen.
3.
Haare kürzen
Nach dem Opfer läßt Du Dir das Kopfhaar
kürzen. Nimm es nicht selbst vor, weil Du noch im ihram bist. Männer sollen
möglichst den Kopf rasieren oder das Haar sehr kurz schneiden, Frauen
schneiden wenigstens eine Strähne ab, kürzen aber besser alles Haar ein
wenig.
Auch Nägel und Schnurrbart können jetzt
geschnitten und die ihram-Kleidung kann abgelegt werden. Mit Ausnahme der
geschlechtlichen Beziehung sind die Restriktionen des ihram aufgehoben. Man
benutze wieder Parfüm.
4.
Tawaf al-ifada
Nach dem Haarekürzen begibst Du Dich zum
tawaf nach Mekka. Dabei trägst Du gewöhnliche islamische Kleidung. Nach
diesem Tawaf ist der ihram vollständig aufgehoben.
Gewöhnlich wird dieser iawaf noch am 10.
Dsu-l-hidscha verrichtet, um den ihram völlig zu beenden, was aber
keinesfalls unbedingt erforderlich ist. Es kann auch bis 12. Dsu-l-hidscha
geschehen.
5.
Sa‘i des Hadsch
Nach dem tawaf al-ifada, den dazugehörigen
2 rakat am maqam Ibrahim, dem Trinken vom Brunnen Zamzam und dem Bittgebet
an der Kaaba-Wand ( multasam ) verrichtest Du sa'i zwischen Safa und Marwa,
wie bei der Umra, diesmal aber mit der nija für sa'i als Teil des Hadsch, es
sei denn, Du hast diesen sa'i schon vorher, bei qiran oder ifrad,
verrichtet.
Anschließend kehrst Du nach Mina zurück, wo
Du die folgenden Tage und Nächte verbringst. Wie die meisten Pilger wirst Du
wahrscheinlich in einem Zelt wohnen. Nur wenige verbringen diese Tage in
festen Häusern.
Die Aufgaben von 11. bis
13. DSU-L-HIDSCHA
Diese Tage heißen "Tage des
Fleischtrocknens", vom Fleisch der Opfertiere.
1.
Steinjgen
Die drei folgenden Tage hältst Du Dich in
Mina auf und vollziehst weitere Steinigungen, und zwar am besten am
Nachmittag. Das Werfen erfolgt jeweils sieben Mal, wie schon am 10.
Dsu-l-hidscha, doch sucht man nun alle drei Säulen in folgender Reihenfolge
auf, die übrigens durch Schilder gekennzeichnet sind:
-
kleine Säule (
dschamra-tul-sughra ) in Richtung Musdalifa
-
mittlere Säule ( dschamra-tul-wusta)
in der gelegen
-
große Säule ( dschamra-tul-kubra)
in Mekka gelegen
Nach dem Steinigen der kleinen und der
mittleren Säule geht man einige Schritte und Wendet sich in Richtung Mekka
und spricht Bittgebete. Wer zum Steinigen nicht imstande ist, kann einen
andern damit beauftragen.
2.
Rückkehr nach Mekka
Es ist besser, am 13. Dsu-l-hidscha nach
dem Steinigen nach Mekka zurückzukehren, doch ist es auch schon am 12.
Dsu-l- hidscha erlaubt. In diesem Fall wirft man insgesamt nur 49 Steine.
ABSCHIEDSTAWAF ( Tawaf al-wada )
Bevor Du Mekka endgültig verläßt, sei es
Mitte nach Hadsch oder Umra, verrichtest Du einen letzten Abschiedstawaf (
Frauen mit Blutungen sind davon befreit ). Danach betest Du die üblichen
zwei rakat am maqam Ibrahim, trinkst Zamzam- Wasser, begibst Dich noch
einmal zum multasam und machst Dich dann auf den Heimweg.
** Möge Allah Deine
Wallfahrt annehmen und mit Dir sein.
Dieser Text ist eine
Zusammenfassung von einem Artikel aus der Zeitschrift
„
Al- Islam
„ Ausgabe 3 /1986 ( Mai / Juni ).
Der Autor ist
Ahmad v. Denffer
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